Wenn ich meine Werte, die durch meine Stärken und Eigenschaften beeinflusst werden, beschreiben müsste, dann würden mir viele einfallen: Gründlichkeit, Fast-Perfektionismus, Kreativität, bissi Schmäh, Hilfsbereitschaft, Unterstützung in fast jeder Lebenslage, Toleranz, Selbstironie, Nachhaltigkeit, Loyalität …. Die Liste ist ziemlich lang und bunt gemischt.
Dies auf drei Werte (-cluster) zusammenzufassen, fiel mir schwer, daher habe ich einen Onlinetest dazu gemacht und tief in mich hineingehört. Und was ich nie gedacht hätte: Das Ergebnis sind wirklich drei Werte, die mich ausmachen und die ich versuche, auch nach außen zu tragen und zu leben. In alphabetischer Reihenfolge – ohne Wertung – stelle ich sie hier vor.
Sicherheit
Ich bin ein Sicherheitsfreak – Risiko ist nicht so meins.
Sicherheit im Privatleben? My home is my castle trifft auf mich total zu! Meine Wohnung ist mein Rückzugsort, meine Festung, erdet mich. Dort kann ich sein, wie ich will. Ich brauche die Sicherheit dieses Rückzugsortes auch zum Auftanken. Hier spielt vermutlich auch meine Sternzeichen-bedingte Häuslichkeit eine Rolle.
Für die Finanzen mag ich – sofern leist- und umsetzbar – Sparpläne und sichere Geldanlagen, gerne auch mal ein Jahreslos bei der Fernsehlotterie, aber Spekulationen mit Aktien oder undurchsichtige Investitionen sind mir nicht geheuer.
Auch beim Geldverdienen brauche ich Sicherheit: Bei Jobs, die ausschließlich auf Provisionsbasis beruhen, gibt es für mich einfach zu viele Faktoren, die ich nicht beeinflussen kann. Ein solides Grundeinkommen ist mir wichtiger als die Abhängigkeit von möglicherweise exorbitant hohen Provisionen.
Sicherheit im Business? Ein schwieriges Thema, denn bei uns Selbstständigen, die kein durchweg geregeltes und gleichmäßiges Einkommen haben, sondern immer wieder einmal ertragreiche und weniger gute Zeiten haben, ist Sicherheit auf Dauer nicht gegeben. Gerade im Moment ist das ein großes Thema bei mir, da ich mehr denn je auf regelmäßige Einnahmen angewiesen bin.
Ich arbeite daran, mein Sicherheitsbedürfnis hier durch eine ergänzende Teilzeitstelle zu beruhigen. Dazu mehr in meinem Blogartikel „Mir läuft die Zeit davon“.
Ich höre öfter, dass Sicherheit langweilig ist?!
Nicht für mich, denn Sicherheit erlaubt es mir, mein Leben deutlich entspannter anzugehen, beispielsweise in diesen Alltagssituationen:
Beim Autofahren nutze ich mein Navi, um zu wissen, wann ich ankomme. Zuspätkommen mag ich gar nicht.
Ich checke mit Vorliebe die Wetter-Apps. Denn vom Regen überrascht zu werden, lässt mich ziemlich unrund werden.
Neben meinem Laptop habe ich – vor allem für meine zahlreichen Fotos und wichtigen Dateien – eine externe Festplatte und sichere die dortigen Ordner durch eine weitere.
Meinen – nicht mal besonders wertvollen – Schmuck lagere ich am liebsten im Safe. Und abends schau ich, ob alle Türen und Fenster fest verschlossen sind.
Auf einen Einbruch in unserem Haus in Budapest führe ich mein Bedürfnis nach einer Alarmanlage zurück.
Vertrauen
Die Grundlage jeder Beziehung, die ich eingehe oder ausbauen möchte, ist für mich das Vertrauen. Bei fehlendem Vertrauen kommt für mich weder eine tiefere persönliche noch eine geschäftliche Beziehung infrage.
Ich begegne zwar nahezu allen Menschen mit einem gewissen Grundvertrauen, jedoch erst, wenn sich dieses manifestiert hat, bin ich zu einer tiefergehenden Beziehung bereit. Deswegen fällt es mir auch nicht immer leicht, Freundschaften zu schließen oder mich auf neue Beziehungen gleich welcher Art einzulassen. Es braucht halt seine Zeit.
Gleiches gilt auch für mein Gegenüber: Wenn ich merke, dass das Vertrauen seinerseits nicht da ist, hat für mich eine Beziehung keinen Sinn.
„Die Chemie muss stimmen!“ ist für mich wichtig.
Wer allerdings mein Vertrauen zerstört, mich also hintergeht, anlügt oder mir etwas vorspielt, hat bei mir im wahrsten Sinne des Wortes „ausgschissn„, wie man auf Bayrisch sagen würde.
Vielleicht liegt es daran, dass ein Mensch, der zu den wenigen zählte, denen ich blind vertrauen würde, mich dermaßen hintergangen hat, dass mein Ur-Vertrauen derzeit etwas erschüttert ist und ich bei der Einschätzung meiner Mitmenschen allgemein noch vorsichtiger bin.
Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann,
ist die, dass man zu ihm Vertrauen hat.
Matthias Claudius
Vertrauen schlägt sich auch ganz wesentlich auf mein Konsumverhalten nieder: Fast immer kaufe ich etwa die gleichen Lebensmittel von denselben Herstellern, weil ich ihnen vertraue und sie mich bezüglich Nachhaltigkeit und Qualität überzeugen. Mag langweilig klingen, verschafft aber ein gutes Gefühl und lässt mich die lästigen Wocheneinkäufe recht schnell erledigen.
Gleiches gilt für Produkte des nicht alltäglichen Bedarfs wie z. B. Auto, Urlaub, Kleidung oder Drogerieartikel: Hier muss es längst nicht mehr das Statussymbol sein, sondern ein Produkt bzw. ein Anbieter, dem ich vertraue, nachdem ich mich damit beschäftigt habe. Und wie schön ist es, wenn diese Sachen dann sogar günstiger sind.
Im Arbeitsleben hat Vertrauen für mich viel mit Loyalität zu tun: Bringt ein Kunde mir mit Auftragsvergabe Vertrauen entgegen, so kann er von mir Loyalität ihm und seinem Unternehmen gegenüber erwarten. Von der vollen Konzentration auf seinen Auftrag bis zur Abrechnung der Stunden. Das ist für mich selbstverständlich.
Zuverlässigkeit
Wer mich ‚bucht‘ – ob privat oder geschäftlich -, bekommt Zuverlässigkeit. Ich mache fast nie eine Zusage, die ich nicht einhalte, es sei denn, gesundheitliche Gründe oder Selbstfürsorge funken dazwischen. Dies kommt allerdings nicht oft vor.
Zuverlässigkeit hat bei mir einen hohen Stellenwert, Verlässlichkeit ist für mich wie Vertrauen Grundlage einer erfolgreichen und guten Beziehung.
Hand in Hand mit Zuverlässigkeit gehen bei mir Werte wie Gewissenhaftigkeit, Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit und Verantwortungsbewusstsein:
Wenn ich privat oder beruflich etwas erledige, dann gründlich, gewissenhaft und mit dem Herzen, halbe Sachen sind nicht mein Ding. Fast schon schwappt dies in den Perfektionismus über, aber nur fast ;-).
Aktuelles Projekt: der Umzug meines Sohnes ins weit entfernte Den Haag. Ich knie mich da echt rein, denn ich möchte ihm einen angenehmen Start in sein neues Leben bereiten und checke alle Eventualitäten, mache Listen, was er alles benötigt und packe und sortiere im Geiste schon seit Monaten. (Er selbst ist da deutlich entspannter.)
Wer mich um Hilfe bittet, dem gewähre ich sie gerne. Als Zivilschützerin in Österreich durfte ich schon des Öfteren bei Corona-Testungen aushelfen oder auf der Messe die Sicherheitspolizei mimen.
Im Gegenzug kann ich leider recht schwer Hilfe annehmen, aber ich arbeite dran. Denn wenn ich mich gut fühle mit meinen Hilfsangeboten, dann darf ich davon ausgehen, dass es dem anderen Hilfeanbietenden genauso geht.
Verantwortungsbewusstsein im Zusammenhang mit Zuverlässigkeit ist für mich eine Lebenseinstellung. Ich anerkenne meine Pflichten und komme ihnen bestmöglich nach, ebenso bin ich bereit, für mein Handeln geradezustehen.
Im Arbeitsleben nehme ich meine Aufträge ernst, erledige meine Aufgaben nach bestem Wissen und bin mir der Folgen meines Handelns jederzeit bewusst. Das ist gleichzeitig meine beste Eigenwerbung.
Meine Schwerpunkte des Verantwortungsbewusstseins im Privatleben?
Beim Hausbau vor sechs Jahren, bei der achtzehn Jahre dauernden Kindererziehung, in der ‚Abwicklung‘ unserer Familie. Und auch beim gelegentlichen NEIN-Sagen, denn auch das gehört doch zum Verantwortungsbewusstsein.
Und sonst so?
Wie in der Einleitung schon geschrieben, machen mich viele weitere Werte aus. Der Blogempfehlung von Judith zu folgen und mich auf diese drei zu konzentrieren, ist eine spannende Erfahrung und sicherlich ein dauerhafter Prozess, der auch die ein oder andere Änderung beinhaltet. Bleib einfach dran und folge weiter meinen Blogartikeln.
Wenn du mich schon ein wenig besser kennst, dann kannst du beurteilen, ob die Werte oben zu mir passen. Schreib mir mal in die Kommentare, ob du alles nachvollziehen kannst.
Hast du auch schon deine Werte verbloggt? Hinterlass hier gerne deinen Link dazu.
Mein Beitragsbild stammt von Jutta S. aus W., der ich übrigens bezüglich guter Beitragsbilder voll vertraue. 🙂
Vielen Dank, liebe Jutta! Folge ihr hier auf Instagram!
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