Wer meine Über-mich-Seite und meine Fun Facts gelesen, weiß, dass ich vielfache Kroatienurlaub-Wiederholungstäterin bin. Kastelanska bei Split, Rovinj, Porec, Kornaten, Zadar, Trogir, Biograd, Lovran …, überall hab ich schöne Ferientage verbracht. Auch in Rabac war ich schon dreimal, das letzte Mal vor zwei Jahren mit meinem Sohn. Nun sind wir also wieder auf dem Weg dorthin.

On the road to Rabac

 

Anreise und Ankunft

 

Die schönsten Tage im Jahr fangen mit einer Ernüchterung an: Das im Netz und auf der Website hochgepriesene Slow-Food-Dinner im Hotel Villa Annette gibt es nicht, einfach so ausgefallen. Das äußerst idyllisch im Olivenhain gelegene Restaurant präsentiert sich trotz gut besuchten Hotels mit leeren Tischen. Leider war das einer der wichtigsten Punkte für meine Buchung.

Romantik pur! Eigentlich …
… oder auch nicht.

 

Von Ivana, nicht nur laut Internet-Bewertungen DIE gute Seele des Hauses, erfahren wir, dass die Gastronomie in Istrien sehr leidet: Wegen 7-Tage-Wochen wandern Gastro-Arbeitskräfte in Jobs ab, in denen man wenigstens an den Wochenenden frei hat. Irgendwie verständlich, für Touristen allerdings eher mau.

Was macht man also des Abends nach Durchforsten der einschlägigen Portale wie Tripadvisor? Man geht fremd und tröstet sich mit 0%-igem Local Beer und großem Burger im ersten Grill-Restaurant am Platz: La Pentola. Das Essen ist wirklich gut, der Herr Ober sehr freundlich. Meine Mutter wird übrigens bei Ansicht der Bilder fragen, ob man alles in Papier einpacke, weil es kein Personal (zum Abwasch?) gebe? Ich stelle fest: Die Pommes bleiben schlicht länger heiß.

Black-Angus-Burger mit Wedges

 

Tag 1 – Sonntag

 

Die nächsten beiden Ernüchterungen am Sonntagmorgen: Besondere Kaffeezubereitungen zum Frühstück wie Cappuccino und Espresso dürfen extra bezahlt werden. Hm, für einen Knopfdruck extra zahlen? Wir gönnen es uns, beides ist gut.

Das Frühstück insgesamt ist sehr lecker, die Spiegeleier (ohne Aufpreis!) ein Gedicht, ebenso die Bruschette mit Tomate oder Avocado und der Apfelstrudel sowie die Reichhaltigkeit der Auswahl.

Wir liegen nun am Pool, mit uns eine vierköpfige Familie. Was noch zum perfekten Glück fehlt? Genau: Liegenauflagen und Handtücher, obwohl am Vorabend angekündigt. Wir liegen also auf etwas harten Liegen und nutzen die Handtücher vom Zimmer. Vermutlich sind wir zu früh.

Die Prinzessin auf der Erbse, Verzeihung, auf der harten Sonnenliege

 

12.15h: Es hat sich bisher niemand am Pool blicken lassen. Auch sonst wirkt das Hotel verlassen. Sind wohl alle ausgeflogen. Unsere Rückansichten sind allmählich ‚eindrucksvoll‘, die Muster der Liegen brennen sich in die Haut ein.

Um den Kühlschrank mit Getränken hängt eine Kette, die Kühltruhe für Eis ist leer.

Was verwundert: Wir haben nicht März, sondern den 18. Juni und es ist heiß, 27* Celsius und sonnig. Die Ferien in Europa haben teilweise schon begonnen, nebenan liegen jetzt Ungarn mit zwei Schulkindern.

16h: Die Kette ist weg, in der Kühltruhe liegen 7 Eis. Muss während meines Schläfchens am Pool gezaubert worden sein.

Bis gegen Abend genießen wir den Pool mit Ausblick und machen uns dann auf Richtung Rabac-‚Downtown‘: Nummer 3 der 27 Restaurants in Rabac will besucht werden.

Das Restaurant Rapcanka liegt nicht so dolle, in zweiter Reihe mit Blick auf eine etwas heruntergekommene Gegend am kleinen Hafen, aber das Essen ist klasse! Bewirtschaftet von einem Ehepaar bietet es auf der Speisekarte leckere istrische Spezialitäten: Wir essen Spaghetti Carbonara (nicht ganz so istrisch) und hausgemachte Ravioli, gefüllt mit Käse, Ei, Butter, Zitrone – so gut!

Typisch istrische Spaghetti Carbonara

 

Tag 2 – Montag

 

Nach Spiegelei und allerlei anderen feinen Sachen inkl. Cappuccino (€ 😜) machen wir uns nach dem Montags-Live der The Content Society auf nach Labin, um im lokalen Supermarkt Plodine fürs Mittagessen einzukaufen, das wir dann auf unserer gut 12 qm großen Terrasse mit Megaausblick genießen.

Mich macht man mit reifen Tomaten, saftig-süßem Pfirsich und Spinat-Burek sehr glücklich!

 

Die ersten Ideen für den aktuellen Blogartikel – dieses Mal soll es ein Cornerstone werden – müssen sich erst mal setzen, und wir legen uns zum Chillen an den Pool. Da hält es mich allerdings nicht so lang, ich höre meine Kamera rufen. Ganz in der Nähe wähne ich eine Auswahl wunderschöner Schmetterlinge und werde nicht enttäuscht:

Kleiner Kohlweißling

 

Am Pool erwische ich noch ein Girlitz-Pärchen, den kleinsten Finkenvogel, kanariengelb und so niedlich:

Auch die Girlitze lieben den Pool

 

Nach etlichen Gelsenstichen lockt mich das Zimmer und wir suchen uns ein Restaurant für den Abend heraus. Steak soll es für meinen Sohn sein, ich hätte Lust auf Meeresfrüchte. Mal schauen, was wir bekommen.

Fritto Misto mit traumhaften, frittierten Gemüse-Julienne 😍

 

Auch heute ist die Wahl auf das Restaurant La Pentola gefallen. Ohne Reue 🙂

Wie jeden Abend trainieren wir nach dem Abendessen noch ein bisschen die Kalorien wieder ab und laufen am Meer entlang und wieder zurück. Auf dem steilen Weg nach oben sieht man so allerlei, wenn man die Augen offen hält, z. B. diese wunderbare Passionsblume:

Über und über sind mehrere Büsche mit Passionsblumen zugerankt.

 

Tag 3 – Dienstag

 

E-Mail für mich: Mein neuer Korrekturauftrag ist ins Postkasterl geflattert. Langweilig wird es mir also in diesem Urlaub sicher nicht. Ich sichte und fange schon mal an, wie immer gespannt auf die neue Geschichte.

Außerdem packt mich das Reel-Fieber: In der The Content Society läuft eine Challenge #blogyourreel . 10 Tage, 10 Reels – na, da bin ich sehr gespannt, wie ich das hinkriege. Das erste – noch sehr unprofessionelle – ist jedenfalls schon online:

@die_kundengluecklichmacherin

 

Den Tag verbringen wir ansonsten etwas herumgammelnd und ich versuche, meinen zahlreichen Gelsenstichen mit der Wunderwaffe Biteaway zu Leibe zu rücken. Gegen Abend schnappe ich mir nochmals die Kamera und suche später ein Restaurant für unser Abendessen heraus.

Überraschung: Als Gewohnheitstiere sind wir wieder bei Rapcanka eingekehrt und ich kann endlich meine Spaghetti Buzara mit Scampi, Muscheln und Tintenfisch genießen. 😌

Buzara 😋

 

Fitness-Checker NACH dem Essen (Verdauungsrunde am Meer): 16 Stockwerke bzw. 4,1km 🤩

 

Eine ZwiBi am 4. Tag: Das Internet – egal, ob mobile Daten oder WLAN – ist hier grottenschlecht. Wir verzweifeln.

Tag 4 – Mittwoch

 

Schon gewusst? Istrien, die kroatische Halbinsel im Norden, an der Grenze zu Slowenien, ist weltberühmt für seine Trüffel. Vielerorts werden Trüffel in jeglicher Zubereitungsart angeboten, z. B. in Buzet

 

… oder auch in und um Motovun. Wer hier zur Festung hochsteigt und sich im Restaurant Konoba Fakin mit einem Trüffelgericht belohnt, kann sogar im Westen das Meer glitzern sehn.

 

Ebenso berühmt wie für Trüffel ist Istrien für sein wunderbares Alleskönner-Öl, das ätherische Lavendelöl. Auf der kurvigen Fahrt durch die teilweise kargen, teilweise fruchtbaren Hügel kommt man an dem ein oder anderen Lavendelfeld vorbei. Und nicht nur die Schmetterlinge (s. o.) lieben den Duft bzw. Nektar, auch ich könnte mich reinlegen!

Lavendelfeld im Landesinneren
Bei Mirella aus Labin kaufen ich bestes Lavendelöl

 

Übrigens: Zur Pflege sonnengestresster Haut gibt es ein fix selbst hergestelltes After-Sun-Spray mit Lavendelöl, Aloe-Vera-Öl und Rosenwasser, schau mal bei Nina von Jubellaune vorbei.

Bist du auch süchtig nach Lavendelöl? Vielleicht weil es stark und mutig macht!
In dem Blogbeitrag „Warum das ätherische Lavendel-Öl stark und mutig macht“ von Andrea findest du noch viel mehr Infos über die wunderbare Kraft von Lavendel.

Während in Deutschland Land unter herrscht und die Sturmwalze zurollt, scheint es hier übrigens keine Wolken mehr zu geben, der Himmel präsentiert sich immer in leuchtendem Blau. Gibt Schlimmeres.

 

Ich freu mich wie Bolle, dass ich auch heute meine Kamera mit an den Pool genommen habe, denn ich höre schon ihre Schreie, noch bevor ich sie sehe: Ein Steinadler-Pärchen zieht langsam seine Kreise über der Bucht und dann auch hoch über unserem Hotel. Was für ein großes Glück 🦅!

Steinadler

 

Als ich die Kamera eh im Anschlag habe, werde ich auf eine Katze aufmerksam, die sich mit einem größeren Insekt vergnügt. Als sie endlich von ihm ablässt und verschwindet, finde ich einen wunderschönen Hirschkäfer, der leicht benommen unter einen Fels flüchtet. Allzu mitgenommen sieht er nicht aus.

Hirschkäfer

 

Location für unser heutiges Abendessen: das Vale-Vista, ein zwar eher einfaches Restaurant, dafür aber mit schönem Blick auf die ankernden Boote.

Restaurant mit Aussicht

 

Und endlich!!! Das erste Mal stand es auf der Speisekarte und ich habe gleich zugeschlagen: köstliche Calamari und Gemüse vom Grill, natürlich mit viel Olivenöl 🫒 und Knoblauch.

Calamari vom Grill #1

 

Nach dem Abendessen genehmige ich mir noch eine dicke Kugel Dark-Chocolate-Eis bei L‘amore per gelato, direkt am Hafen von Rabac. Das Eis schmeckt wirklich wie pure Schokolade, jederzeit eine Sünde wert.

Um die Sünden zu minimieren starten wir wieder unseren allabendlichen Beachwalk: Die heutige Fitnessbilanz nach dem Abendessen lautet 4,8 km und 18 Stockwerke. Brennende Oberschenkel gibts gratis obendrauf.

 

Tag 5 – Donnerstag

 

Heute gibt es mal Einblicke in mein Frühstück, mit viel Obst und Gemüse und – für mich auch neu – Spiegelei mit Olivenöl. Letzteres soll wahrscheinlich das Cholesterin neutralisieren 😉

Obst zum Frühstück muss sein, auch daheim
Probier‘s mal: Spiegelei mit gutem Olivenöl

 

Apropos: das für Istrien mittlerweile weltweit berühmte Olivenöl! Hier im Hotel gibt es sogar drei verschiedene Öle aus eigener Produktion vom eigenen Olivenhain gleich hinter dem Haus – dort, wo auch die Schmetterlinge flattern. Natürlich lasse ich mich zu Olivenöl-Tasting und Kauf hinreißen – ich hab schließlich auch ein großes Dankeschön an meine Blumen-Sitterin Elli daheim mitzubringen. Was bietet sich als Mitbringsel besser an als lokale Spezialitäten?

Eine Olivenöl-Cuvee: Essentia Mediterranea

 

Abends machen wir uns auf in das alte Städtchen Labin, das oben am Hügel über Rabac wacht. Ich brauche dringend noch ein paar Kurzfilme und Fotos, die ich in meine Reels einbauen kann. 10 Tage – 10 Reels, aber ich hinke wegen des stockenden Internets und meinem Urlaub ETWAS hinterher.

Leider wird es nix mit sooo dollen Fotos, denn das Licht ist nicht mehr besonders. Ein paar Impressionen:

Labin
Altstadt
Die Farben des Sommers

 

Zum Abendessen kehren wir im Restaurant Kvarner in Labin ein. Natürlich gibts für mich wieder Calamari vom Grill, dieses Mal mit Mangold und Kartoffeln.

Calamari vom Grill #2

 

Weil mein Sohn von Gelsen zerstochen wird, fahren wir heute früher ins Hotel zurück.

Tag 6 – Freitag

 

Für den Abschlussabend planen wir eine Fahrt an der Küste entlang Richtung Norden. Auf Ivanas (s. o.) Empfehlung hin haben wir uns einen Tisch in einer Konoba über dem Meer reserviert. Tu Tamo in Mošćenice ist unser Ziel, ein kleines mittelalterliches Städtchen.

Trinkwasser? Hurra! – Wir leben noch!
Die Farben des Sommers #2

 

Hoch über der Kvarner Bucht genießen wir in der kleinen Taverne ein sehr gutes Essen. Dass der letzte Abend so wirklich nett wird, liegt aber auch an der Tatsache, dass man dort oben mit vielen Gästen ins Gespräch kommt und sich über die Tische hinweg unterhält. Das Tu Tamo ist vom Meer über einen Treppe mit weit mehr als 700(!!) Stufen erreichbar. Und wer knallroten Kopfes und völlig fertig oben ankommt, ist begreiflicherweise richtig stolz.

Blick auf Rijeka

 

Timo und ich sind allerdings mit dem Auto da und bewundern gebührend die Aufsteigenden.

Und wie sah unser Abendessen am letzten Tag auf? So:

Prsut

 

Dalmatinischer Prsut – mit süßer Melone nochmal mehr ein Gedicht

 

Da muss ich nix mehr zu sagen, oder? Calamari vom Grill #3

Blaue Stunde

 

Mit einem wehmütigen Blick aufs Meer und die Insel Cres gegenüber verabschieden wir uns aus diesem Urlaub, bevor es am nächsten Tag gen Heimat geht.

Schön wars und trotz aller Fails am Anfang haben wir uns – wie immer in Kroatien – wieder sehr wohlgefühlt. Nicht zuletzt wegen der wirklich sehr schönen Unterkunft Villa Annette.
Auch wenn der Bericht mehr von Essen und Herumliegen als von allem anderen gehandelt hat, so haben wir es doch genossen. In 6 Tagen stellt man mit einem 18-jährigen Sohn auch nicht die Welt auf den Kopf. Für mich ist im Urlaub immer das Wichtigste, dass ich das Frühstück nicht selbst machen muss, sondern mich schön am Buffet bedienen kann. Außerdem, dass ich nicht kochen muss … 😉

Und du? Hast du auch deine Urlaubsreise verbloggt? Schreib doch einfach den Link in den Kommentar!