Wer mich kennt, weiß: Ich steh’ auf fehlerfreie Texte!
Deshalb war es natürlich ein guter Anlass, bei Kerstins Blogparade mitzumachen, die den für mich so passenden Titel Blogparade: Rechtschreibung und ich – (k)eine Liebesgeschichte trägt.
Eine Blogparade zum Thema Rechtschreibung? Ja, genau. Wenn auch du deine Meinung dazu kundtun möchtest, dann schau mal rein in den Link, dort findest du alle Informationen zum Mitmachen.
#Rechtschreibungundich


Jeder von uns hat seine Macken und Eigenheiten. Die einen sammeln Briefmarken, die anderen zählen die Fliegenstiche an der Wand. Ich hingegen bin ein Rechtschreib-Monk.

Wann hat es begonnen?

Als ich im zarten Alter von ca. 13 Jahren die Treppe hinuntergefallen und auf den Kopf aufgeschlagen bin.
Diagnose: Gehirnerschütterung. 2 Wochen Bettruhe, kein Flötenspiel in der Kirche bei der Kommunion meines Bruders. Es war das Jahr von Grease: You´re the one that I want lief im Radio rauf und runter, lesen und fernsehen durfte ich nicht.
Fun Fact: Am Tag des Treppensturzes musste ich noch in die Schule und ein Deutsch-Diktat mitschreiben, Groß- und Kleinschreibung. Meine Note: unterirdisch. Die meiner Nachbarin: noch schlimmer, sie hatte nämlich alles abgeschrieben. Ich durfte (musste) danach nach Hause, konnte mich kaum noch auf den Beinen halten. Meine Arbeit wurde nicht gewertet, ihre schon. Dumm gelaufen.
Aber mein Ehrgeiz war geboren, zukünftig fehlerfreie Diktate abzuliefern.

So ging es weiter

Später triezte mich mein Vater erbarmungslos durch sämtliche Bewerbungs- und sonstige Schreiben, gab nicht nach, bevor nicht JEDER Fehler gefunden und ausgemerzt war. Merke: Es gab damals nur Schreibmaschinen …, der Papierverbrauch war enorm, der des Korrekturbandes auch.
Erst meine Diplomarbeit habe ich auf einem Computer geschrieben. Die dürfte ich an die fünfzigmal Korrektur gelesen haben. Gefühlt. Vor kurzem hab’ ich tatsächlich noch einen Fehler gefunden.

Es kam, wie es kommen musste, ich entwickelte ein Gefühl für Sprache und wurde eine Getriebene der Rechtschreibung. Meine Obsession sprach sich herum, ich durfte andere Diplomarbeiten korrigieren, bekam immer wieder Schriftstücke zum Prüfen oder zum Überarbeiten und Neuschreiben.
Und so zog ich als Rechtschreib-Monk durch die Welt, bewaffnet mit einem scharfen Blick für jedes falsch gesetzte Komma, jeden verschluckten Buchstaben und jedes zu viel geschriebene „h“ oder „s“.

Wie schlimm ist es wirklich?

Vor gut einer Woche habe ich mir ein Buch auf meinen Kindle geladen und natürlich auch mit dem Lesen begonnen.
Bei etwa dreißig Prozent des Textes gab ich entnervt auf. Auf jeder Seite musste ich ganze Passagen mehrfach lesen, um überhaupt den Sinn zu verstehen, fand Tätigkeiten mit den falschen Personen verbunden, dadurch verwirrende Handlungsstränge, abstruse Verwendung von Zeiten und allerlei weitere Stolperfallen. Es hat mir einfach keinen Spaß gemacht. Ein echtes Mängelexemplar habe ich da erwischt.

Meine eigenen Artikel sind nicht fehlerfrei, beileibe nicht. Immer wieder finde ich oder finden LeserInnen kleine Stolpersteine in meinen Textergüssen. Selbst wenn ich viermal drüberlese, bleiben mir Fehler verborgen – Betriebsblindheit vermutlich. Aber ich finde mit ziemlich traumwandlerischer Sicherheit in Büchern, Zeitungen oder Onlineartikeln anderer die Fehler. Mal sind es mehr, mal weniger. Meist grinse ich dann und lese weiter. Außer … siehe oben!

Ist mir Rechtschreibung auch in Texten anderer wichtig?

Klares JA. Ich finde, mit der Rechtschreibung ist es wie mit dem Straßenverkehr: Ohne Regeln herrscht Chaos. Wenn jeder nur tut, was er mag, gibt’s haufenweise Unfälle.
Von Flüchtigkeitsfehlern abgesehen, sollten Texte fehlerfrei sein. Bücher, Rezepte, Blogartikel, Flyer, Speisekarten, Tageszeitungen, Lebensläufe, Bewerbungsschreiben, Makler-Exposés …, sie alle sollten die Regeln der Zeichensetzung einhalten, das ‚dass‘ und das ‚das‘ (;-)) an der richtigen Stelle haben und zumindest ein gewisses Gefühl für die Groß- und Kleinschreibung erkennen lassen.
Und damit sind wir auch schon beim Knackpunkt: Das Gefühl für den korrekten Umgang mit Rechtschreibung ist nicht jedem in die Wiege gelegt. Menschen mit Legasthenie und auch Personen mit Lernschwierigkeiten werden sich immer größten Herausforderungen gegenübersehen. Das ist mir klar, in solchen Fällen würde ich nie Anspruch auf Fehlerfreiheit legen. Zumal die deutsche Rechtschreibung gerade diesen Betroffenen auch keinen Spaß macht.

Trotzdem: Rechtschreibung ist für mich wichtig, Texte mit zu vielen Fehlern machen mich unrund und verderben mir den Spaß am Lesen. Deshalb nochmals ein klares JA für die Rechtschreibung.
Ich liebe das geschriebene Wort in seiner korrekten Form.


Meine Leidenschaft für fehlerfreie Texte lebe ich seit vielen Jahren auch professionell aus: Mein zweites Standbein neben meinem Angebot Kundenservice- und Community-Management ist das Korrektorat. Ich korrigiere Romane und immer wieder auch Facharbeiten oder Diplomarbeiten. Und es macht mir richtig viel Spaß, wenn ich am Ende einen (nahezu, nicht absolut!) fehlerfreien Text mit einem Klick auf die Reise schicken darf.

PS: Du hast in diesem oder anderen Texten von mir Fehler gefunden? Gib sie bitte an mich weiter. Dann bist du sie los, und ich kann sie ausbessern. DANKE!


Übrigens: Auch ich veranstalte eine Blogparade, und zwar mit dem Titel STORYTELLING like a Pro – Mit welcher Geschichte bringst du Leben in deine Marke?
Du hast doch sicher auch eine Geschichte, die hinter deiner Marke steht? Dann mach doch mit, alle Infos findest du im Link.