Das Jahr 2023 ist für mich ein Bilanzjahr.
Ich schließe ganz wesentliche Themen und Lebensabschnitte komplett ab und beginne ebenso komplett neu. Mit einem Schulterklopfen kann ich sagen, dass ich doch einiges bewirkt habe, zumindest privat. Und jetzt ist der beste Zeitpunkt, einen Plan für die Zukunft zu machen und zu „Papier“ zu bringen, was ich noch bewirken möchte.

Von Sie hält mir den Rücken frei zu Jetzt bin ich aber mal dran – wenn auch etwas spät“ ist nur ein Motto für mein BEWIRKEN-WOLLEN in den nächsten Jahren.

Es wird emotional! Und es wird persönlich! Und es bezieht sich auf alle meine Lebensbereiche.

 

 

Meine Bestimmung als Mutter – zwei Lebensabschnitte

 

Heute habe ich meinen Sohn gefragt:
„Was meinst du, was deine Bestimmung ist?“
Schulterzucken und leichtes Grinsen.

Dann hab ich gefragt:
„Was meinst du, was meine Bestimmung ist?“
Erst kam die gleiche Reaktion.
Kurz darauf: „Das ändert sich doch. Als ich geboren wurde, sicherlich mich großzuziehen.“

Ja, genau! Was meinen Sohn angeht, war es in den letzten gut 18 Jahren meine Bestimmung, ihn großzuziehen, ihm Werte zu vermitteln, ein Zuhause und Geborgenheit zu geben. Und ihn dann – genau jetzt – in die Welt hinaus zu lassen.

Warum es meine Bestimmung war? Weil wir uns dafür entschieden hatten, ein Kind zu bekommen. Und ich habe zumindest den ersten Teil meiner Mutter-Bestimmung geschafft! Geschafft im Sinne von gut gemacht.

Ab September studiert mein Sohn in Den Haag und meine letzte große Aufgabe, die noch mit seiner Kindheit und Jugend zu tun hat, wird es sein, ihn mit Sack und Pack dorthin zu schaffen. Immerhin 1250km weit. Das wird für uns beide eine intensive Reise. Er bleibt dort, fängt ein ganz neues Leben an. Und ich fahre allein wieder zurück, in MEIN neues Leben.

Was ich als Mutter weiterhin bewirken will?
Ihm das Wissen mitzugeben, dass ich (fast) jederzeit für ihn da sein möchte und werde, wenn es brennt, sein Anker bin. Zuhören, wenn er bei Liebeskummer anruft oder in dem (wahrscheinlichen) Fall mit ihm lachen, wenn seine großen weißen T-Shirts zu kleinen rosafarbenen Putzfetzen transformieren.

Vor allem in der letzten, eher schwierigen Zeit war es mein Ziel, ihm zu vermitteln, dass Empathie mehr zählt als Statussymbole, und dass Ehrlichkeit wichtiger ist, als den Schein nach außen zu wahren. Dass es im Leben eher darauf ankommt, mit Spaß seiner Arbeit nachzugehen, als das große Geld zu scheffeln.

Mein Job als Mutter endet nicht mit seinem Auszug. Auch wenn mein Wirkungskreis immer kleiner wird.

 

Verlorener Traum

 

Mein allerallerallergrößter Traum als Kind war es, Pilotin zu werden.
Mein Vater hat mich auf jedes Flugzeug aufmerksam gemacht, mir die Typen erklärt, mich sogar einmal schon als 5-jährige mit auf einen Flug nach München und zurück genommen, später dann als Copilotin in seinem Motorsegler.

Mein Traum ging so weit, dass meine Eltern schon ganz früh mit mir zu einer endokrinologischen Untersuchung gefahren sind, um zu sehen, ob ich die erfoderliche Mindestgröße erreiche. Hab ich erreicht, nur Pilotin bin ich nicht geworden.
Denn als ich mit 16 Jahren mein Praktikum in der Flugsicherung Düsseldorf gemacht hab, waren da nur MÄNNER. Auch im Cockpit der 747, die ich damals besuchen durfte, nur MÄNNER.
Und ich habe es mir einfach nicht mehr zugetraut. Wie saublöd, oder? Heute gibt es schon so viele Pilotinnen.

 

Und deswegen fliegt der A380 ohne mich im Cockpit

 

 

Mein Zukunfts-Ich: von der Rückenfreihalterin zur umtriebigen Single – ganz egoistisch!?

 

Vor einigen Jahren habe ich mal im Spaß zu meinem baldigen Ex-Mann gesagt: Auf meinem Grabstein wird stehen „Sie hat ihm immer den Rücken freigehalten“. Wie oft habe ich diesen Satz gehört!
Im Nachhinein spreche ich das mit hochgezogenen Augenbrauen, einem PUH! auf den Lippen und einem großen Kloß im Hals aus, denn ganz ehrlich: Das war mein „Job“ in den letzten 20 Jahren!
Natürlich auch bedingt durch unseren Umzug von Deutschland nach Ungarn, dann weiter nach Österreich (beides wegen der Karriere meines Mannes) und weil ich deswegen meine Festanstellung in Deutschland gekündigt habe. Klar, ich habe diesen Weg mit gewählt, wenn ich mir auch der Konsequenzen nicht wirklich bewusst war. 

Es hörte sich ja auch super an, dass ich so wichtig war als Rückenfreihalterin. „Ein erfolgreicher Mann hat immer eine starke Frau im Rücken.“ Sagt man. 
Ich habe den Job rückblickend echt gut gemacht. Mache ihn übrigens immer noch gut, als Vollzeitmama und -hausbesorgerin.

Dumm nur, dass ich darüber versäumt habe, auch entsprechend für mich zu sorgen.

Und deswegen: Jetzt bin ich dran! Meine Ich-Bestimmung in den nächsten Jahren sehe ich darin, für mich da zu sein. Mein Bewirken soll sich auch sehr um mich drehen, um mein Leben und um meine Berufszeit, die mir noch bleibt. Um meine Ziele, die ich beruflich noch umsetzen möchte.
Kind und Mann aus dem Haus – da stehen mir viele Möglichkeiten offen, mein Leben mehr auf mich zu fokussieren. Das will ich bewirken. Für mich. Und damit auch für alle, die mich auf dem Weg begleiten.

 

Meine berufliche Vision: Kunden glücklich machen

 

In unserer Blogchallenge blog your purpose hat Judith fünf Quellen genannt, die sie als Auslöser für die Bestimmung – purpose – sieht, der man folgt:
Bestimmung durch die Geburt, das Auserwählt-werden, Ungerechtigkeit, einen Schicksalsschlag und eine Auswahl aus Talent, Vision, Glück und Spaß.

Auch wenn es möglicherweise nicht meine Bestimmung ist, so sehe ich doch als Trigger für mein zukünftiges Bewirken eine Melange aus Ungerechtigkeit und Vision und Talent:
Seit vielen Jahren ist es beruflich mein Traum, Kunden glücklich zu machen. Nicht nur meine Kunden, sondern auch die Kunden meiner Kunden. Geboren wurde dies aus dem Umstand, dass ich ein paar Mal zu oft einen grottenschlechten Kundenservice erfahren habe. Darüber schreibe ich unter anderem auf meiner Über-mich-Seite.

Es ist daher kein Zufall, dass ich als Synonym auf meinem Instagram-Kanal und auf meiner Website „die Kundenglücklichmacherin“ gewählt habe. Ein ganz klein bisschen sperrig ist der Begriff, aber das bin ich manchmal auch, daher passt das schon.

Und er passt zu mir und meinen Werten:
Mir gehen korrekte Information, Transparenz, guter Umgang miteinander und Kundenservice über alles.

Wenn ich als Customer-Service-Managerin die Anfragen der Kunden mit einer fachlich-fundierten und transparenten Antwort erwidern kann, dann frohlocke ich innerlich. Ich liebe es, den Enter-Button zu drücken, wenn ich weiß, dass sich am anderen Ende der E-Mail jemand freut, sich wertgeschätzt fühlt. Erfährt, dass jemand sich Mühe mit der Antwort gegeben hat.

Oder wenn ich als Community-Managerin mit gezielten Fragen oder Postings das Engagement und die Begeisterung in einer Onlinecommunity steigern kann, dann lächele ich vor mich hin. Einfach so. 😊

Und wenn ich meine Newsletter versende, von denen ich weiß, dass sie den Empfängern helfen, sie informieren, sie unterhalten oder ihnen ganz einfach nur ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern … – ist das nicht ein echt gutes Gefühl? JA!

Ich möchte erreichen, dass mehr Fokus auf Kundenservice und -betreuung gelegt wird, und das möchte ich auch vorleben und umsetzen. Besonders im oft so anonymen Netz, wenn Kurse und Produkte nur noch online angeboten und abgerufen werden, braucht es die persönliche Verbindung als stabile Konstante.
Es geht mir darum, ein positives Gefühl zu bewirken, ein Lächeln, eine Wertschätzung zu überbringen, einfach das Leben für meine Kunden und deren Kunden auf meine besondere Art ein klein wenig angenehmer zu machen.
Wenn mir das gelingt, habe ich viel bewirkt.

 

Das will ich als Freundin bewirken

 

Ein ganz emotionales Thema!
Meine Freunde sind mir wichtig!

Kinder gehen aus dem Haus, Ehen den Bach hinunter, aber Freunde bleiben – oft jedenfalls – wesentlich länger und überdauern so manche Lebenskrise.
Bezüglich Freundschaft ist mir meine Mutter ein Vorbild: Ihre beste Freundin kennt sie bereits seit über 70 Jahren, sie sind gemeinsam zur Schule gegangen. Mit viel Toleranz, Achtung und Wohlwollen konnten sie ihre Freundschaft über die vielen Jahrzehnte leben und haben so manche Krise, Krankheit und Tod in beiden Familien miteinander geteilt.

Als Freundin möchte auch ich mit meinen Freunden mehr positives erleben und sie in schlechten Zeiten unterstützen
Mich noch mehr einbringen, wenn Not am Mann oder der Frau ist und aktiv zuhören. Mir Rat holen, ihn ernst nehmen und wohlwollend prüfen, statt ihn gleich abzuschmettern. Aber auch selbst Rat geben, wenn ernsthaft erwünscht.
Ehrlich sein, ohne mich wie so oft hintan zu stellen.

Theoretisch sind dies alles selbstverständliche Dinge, aber mir sind sie in letzter Zeit ein wenig abhanden gekommen. Ich schwankte zwischen Rückzug („will ja niemandem mit meinen Problemchen zur Last fallen“) und der Mitteilsamkeit.
Mein Traum ist es, dies – auf entspannte Art – wieder in die richtige Richtung zu bringen.

 

Freundschaft

Gemeinsam geht sich´s einfacher

 

Meine Zukunft als Umweltretterin

 

Zugegeben ein sehr großes Ziel mit einem noch größeren Anspruch.

 

Das Warum

Bei Temperaturen über 26-27°C im Raum habe ich bereits Probleme, lange am Computer zu sitzen, klar zu denken, mich zu konzentrieren. Ich bekomme Herzrasen und mein eh niedriger Blutdruck geht völlig in den Keller. Das ist der Fall, wenn draußen die Temperaturen so allmählich die 35°C überschreiten. Mittlerweile sind auch Temperaturen über 40° ja keine Seltenheit mehr. 

Kleines Problem dabei: Eiweiß denaturiert (unumkehrbar) bei 42°C. Das menschliche Hirn und der menschliche Körper bestehen zu einem großen Teil aus Eiweiß.
Soviel zu den Fakten.

 

Kleine Schritte

Ich bin überzeugt, dass ich auch im Kleinen viel bewirken kann, um unsere Umwelt noch länger lebenswert zu erhalten, einfach dadurch, dass ich Bewusstsein schaffe, bei mir und meinem Umfeld. JEDE Entscheidung, die ich treffe, kurz reflektiere und für mich abkläre: Brauch ich das? Kann ich das mit meinem Umweltbewusstsein vereinbaren? Welchen Einfluss hat das möglicherweise? Welche Alternative wäre besser?

Das sind Prozesse, die ich mir antrainieren kann und die im Hintergrund ablaufen dürfen, während ich in der Entscheidungsphase bin. Und dies möchte ich gerne auch – ohne erhobenen Zeigefinger, jedoch immer wieder aufs Neue – weitervermitteln.

Wir alle kennen dieses Zitat des Dalai Lama:

 

„Falls du glaubst,
dass du zu klein bist, um etwas zu bewirken,
dann versuche mal zu schlafen,
wenn eine Mücke im Raum ist.“

 

Ich kann nicht an einem Tag die ganze Welt retten, also wo setze ich in diesem Bereich mit meinem Wirken an?

Bei den alltäglichen Dingen, die nicht wehtun, dennoch schon etwas bringen können:

  • Wenn Fleisch, dann Bioqualität
  • lieber Zug statt Flugzeug
  • regionale Äpfel statt Flugananas
  • Streaming? Nein danke!
  • auf Ökostrom umsteigen
  • reparieren statt neu kaufen

 

Es gibt hunderte andere kleine Ansatzpunkte, und weißt du was?
Wenn du als Leserin oder Leser auch nur einen dieser Punkte ernsthaft in Erwägung ziehst oder gar umsetzt, auch dann haben wir beide im Klitzekleinen etwas bewirkt. Fühlt sich doch schon gut an!

 

Und große Schritte

Parallel dazu im Kleinen etwas zu ändern, müssen wir das Große angehen:
Eckart von Hirschhausen („Klimakleber der Herzen“), den ich nicht nur als Mediziner, sondern vor allem auch als Aktivisten sehr schätze, hat in der letzten NDR-Talkshow  (bitte anschauen!) diese Worte sinngemäß gesagt: Wir haben für eine Jahrhundertaufgabe (das Klima und damit unser Überleben zu retten) weniger als 10 Jahre Zeit. 

Ich möchte bewirken, dass wir uns unser klimaschädliches Tun bewusst machen und ändern, dass wir bei uns selbst mit den Veränderungen beginnen  und gleichzeitig darauf drängen, dass politisch alle Hebel in die entsprechende Bewegung gesetzt werden.
Die Faktenlage ist klar und unwiderlegbar, es ist an uns, diesen Fakten Rechnung zu tragen.


Also:
Schlaumachen (z. B. hier bei der Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen) und dann Mund aufmachen.
Andere mit ins Boot holen.
Jede/-r kann so viel tun!
Was ist DEIN nächster Schritt?

 

Das war mein Ausflug in die Vergangenheit und mein Ausblick in die Zukunft. Vieles wurde mir erst bewusst, als ich es niedergeschrieben habe. Und vieles wird noch hinzukommen, wenn das Leben passiert.
Ich freue mich, wenn du mir dein Bewirken-wollen oder auch deine Bestimmung in die Kommentare schreibst. Oder vielleicht hast du auch einen Beitrag dazu geschrieben? Verlinke ihn sehr gerne in den Kommentaren!