Zwar bin ich kein ausgewiesener Fan von Anglizismen, aber ‚Wave-Blogging‘ hört sich weitaus spannender, treffender und kreativer an als unregelmäßiges Bloggen oder Wellen-Bloggen (zumal das auch Blogger beschreiben könnte, die aus ihrem Surf- und Strand-Nähkästchen plaudern).

Dieser Artikel ist mir morgens früh eingefallen, als ich mit Zitronenwasser und Espresso im Bett saß und es draußen nieselte wie im November. So ganz ernst zu nehmen ist er also nicht …

Was ist Wave-Blogging?

Nun, ich nutze es metaphorisch bzw. im übertragenden Sinne als Erklärung – oder willkommene Ausrede? – für meine teilweise auffälligen Contentlücken, sowohl was Blogtexte als auch Newsletter angeht:

Welche Wellen haben Einfluss? Bei mir sind es diese:

Wellen im Lebensrhythmus

Ich blogge in sehr unregelmäßigen Abständen – mal sehr aktiv, dann wieder gar nicht. Ähnlich wie Wellen in ihrer Intensität und Höhe kommen und gehen, liegt das an meiner schreiberischen Motivation oder Zeit, die ich dafür gerade zur Verfügung stellen möchte und ist auch von allerlei anderen Prioritäten in meinem Leben abhängig. Mal ist es der Job, dann die Fotografie, dann wieder familiäre Befindlichkeiten oder gesellschaftliche Anlässe.
Jedenfalls haue ich nicht Stakkato-mäßig jede Woche ein Blogartikel mit mindestens 700 Wörtern hinaus. (Dieser hier erreicht das Ziel vermutlich auch nicht …)

Themenbasierte Wellen

Dies bezieht sich natürlich auf mein Fokussieren auf bestimmte Themen in bestimmten Zeiträumen.

Zu Anfang meines Blogs vor gut zwei Jahren habe ich beispielsweise viele Artikel über Kundenservice-Management, Community-Management und Onboarding geschrieben. (Zu letzterem habe ich sogar ein E-Book geschrieben!)
Damals dachte ich noch, dass diese drei Gebiete mein berufliches Haupthema der Zukunft sind.

Aber das Leben hat manchmal andere Pläne (Danke, Christine!) und mir weitere berufliche Möglichkeiten wie das Copywriting eröffnet. Darüber schreibe ich u. a. in meinem Jahresrückblick. Über Copywriting einen Blogartikel zu verfassen, ist mir allerdings bisher nicht gelungen. Denn darüber gibt es ja wirklich mehr als genügend Gesagtes und Geschriebenes. Und ich bin vielleicht talentierte Quereinsteigerin, weil ich einfach super gerne schreibe, jedoch noch lange kein echter Profi.

Emotionalitäts- oder Kreativitätswellen

Meine Produktivität beim Bloggen ist sehr von Inspiration oder persönlichen Umständen geprägt. Wie so oft im Leben geht unter Druck nicht viel bis gar nix, während es manches Mal morgens früh im Bett nur so rattert (s.o.) und ich in kürzester Zeit meine Gedanken zu einem Thema ins Handy hämmere.

Es gibt also Phasen intensiver Ideenproduktion, in denen ich viele Beiträge schreibe, gefolgt von ruhigeren Zeiten. Das ist ein natürlicher Prozess, die Inspiration kommt und geht wie Ebbe und Flut.
Doch genau diese Abwechslung macht für mich den Reiz des Bloggens aus. Es ist einfach wie das Leben, voller Höhen und Tiefen.

Authentisch und flexibel: Warum Wave-Blogging für mich funktioniert

Anfangs dachte ich, dass Bloggen mit einer gewissen Regelmäßigkeit erfolgen muss.
Aber seit ich das Wave-Blogging für mich entdeckt habe, reduziert das meinen Stress drastisch und der Fokus liegt mehr auf dem jeweils aktuellen Thema als auf der Quantität. Und da ich damit kein Geld verdiene, bleibt mir natürlich auch die Freude am Schreiben eher erhalten als unter Druck.
Und es bleibt mir mehr Zeit für spontane Ideen und kreative Ausbrüche.
Ich lehne mich einmal aus dem Fenster und wage zu sagen, dass unregelmäßige Veröffentlichungen grundsätzlich authentischer wirken, da sie die tatsächlichen Interessen und Prioritäten des Bloggers widerspiegeln.

Die Unvollendeten … mein kreatives Sammelsurium

Ich gestehe, ich habe etwa 20 angefangene Blogartikel auf WordPress herumliegen, bei denen bisher außer der Überschrift nichts fix ist. Manchmal nicht einmal die, sondern es sind ein paar wirre hingeworfene Zeilen, die – wenn alles gut läuft – zusammen ein Thema ergeben.
Alle paar Wochen schaue ich sie mir an und überlege, ob ich zu den Themen zündende Sätze finde. Wenn mich die Kreativität dann nicht überkommt, dann klappe ich sie wieder zu und sie fristen weiter ihr Dasein im Dunklen.

Immer noch auf eine Veröffentlichung warten z.B. zwei völlig konträre Artikel zum Motto meines Jahres 2025 …, das ich dementsprechend auch noch nicht habe. (Ich bin allerdings sicher, dass ich das Jahr auch ohne Motto angehen kann.)

Das Wichtigste ist für mich, dass ich die Themen oder Stichwörter notiere und so festhalte, damit sie mir nicht wieder entwischen. Ähnlich wie mein Einkaufszettel, denn wenn ich den nicht wöchentlich schreibe, passiert es durchaus, dass ich Joghurt oder Milch vergesse. OBWOHL ich sie JEDE Woche kaufe!

Keine Kompromisse

… mache ich übrigens bei meinen Rückblicken: Da mein Blog für mich auch Tagebuchersatz ist, schreibe ich konsequent und mit Begeisterung regelmäßig meine 12 von 12, meine MoRüBlis und meine Jahresrückblicke. Da ich die immer mit vielen Bildern aufpimpe, kann ich gleichzeitig Werbung für meinen Instagram-Account machen, auf dem ich – nach bewährter Wave-Bloggerin-Manier in loser Reihenfolge meine Ausbeute unserer zahlreichen Fotowalks und -reisen poste.

Und du?

Welche Herausforderungen begegnen dir beim regelmäßigen Bloggen?
Oder bist du auch ein Wave-Blogger bzw. eine -Bloggerin? Gewollt oder ungewollt?
Hast du eine Wellen-Content-Strategie?
Planst du bewusst, in ‚Wellen‘ zu veröffentlichen? Beispielsweise weil du eine intensive Phase der Content-Erstellung einlegst, um Material vorzuproduzieren, das später schrittweise und automatisiert veröffentlicht wird?
Hast du eine Taktik entwickelt, mit unregelmäßiger Inspiration umzugehen?

Kommentier gerne einmal unten. Auch dann, wenn du gar nichts vom Wave-Blogging hältst. 😉


PS: Dieser Blogartikel besteht bis HIER aus 845 Wörtern, wer hätte das gedacht?

Ulrike am Laptop

Ich bin Ulrike, Wahlwienerin mit deutschem Migrationsvordergrund und auf dem Weg in meinen schönsten Lebensabschnitt bzw. schon mittendrin. Als Wave-Bloggerin, Texterin, Copywriterin, Korrekturleserin, Community-Managerin und Hobby-Fotografin reise ich gerne, bin aber genauso gerne auch daheim, wo ich es mir immer recht gemütlich mache und mein Leben genieße.