Spektakulär war es nicht, mein Jahr 2024, aber geprägt von vielen Aufs und Abs. Von finanziellen Puhs und Ahs, von emotionalen Tschakkas und Ochnös.

Und auch die unsäglichen Kriege weltweit, das unfassbare Leid so vieler Menschen und die zweifellos ausschließlich der Selbstdarstellung dienenden Handlungen einiger Politik-Schaffenden haben für verzweifelt-nachdenkliche Minuten gesorgt. Wir haben alle so viele größere Aufgaben, um die wir uns kümmern müssten, schon im Sinne unserer Kinder.

Dennoch: Es geht weiter, weil es immer weiter geht. Ein Resümee aus meinem Mikrokosmos:

Meine wichtigsten Themen und Momente

Am 2. Januar begann ich einen neuen Job: Als Mitglied des Copywriter-Teams eines Online-Veranstalters für Medizinkongresse sollte ich mich zukünftig um Texte für Landing Pages, Sales Pages und Kongressräume kümmern.
Da war nix mehr mit seichten Texten und bissl Rumschreiben, sondern es ging zunächst einmal ins knallharte Training – auf Englisch – von Copywriting-Ikone Eugene Schwartz und dann später in einen mehrwöchigen Kurs von Youri Keifens. Allerdings hatten wir dafür gerade mal zwei Wochen Zeit. Wenn man mit 10 Wochenstunden beginnt, weil man auch noch andere Kunden hat, kann das eng werden …
Dennoch waren wir (ich habe eine Mitstreiterin, die zum gleichen Zeitpunkt angefangen hat) irgendwann auch damit durch und vertiefen uns seitdem in die medizinischen Themen, die wir betreuen.
Meine pharmazeutische Ausbildung inklusive Praxis ist schon ein Weilchen her und ich habe in dem Jahr extrem viel Wissen aufgefrischt und dazulernen können.

Anfang des Jahres war ich zusätzlich noch auf Wohnungssuche. Da ich nicht wusste, welches Geld mir zur Verfügung stehen würde, war auch hier Kreativität angesagt. Letztlich wurde ich dann in Wien, im 22. Bezirk, fündig und auch ansässig. Seit Oktober bin ich offiziell Donaustädterin und auch mein Auto hat jetzt ein Wiener Kennzeichen.

Von Januar bis etwa Mitte September war meine Freizeit mit Ausmisten, Entsorgen, Entrümpeln angefüllt. Wer einmal dafür verantwortlich war, den Haushalt dreier Personen auf den einer zu reduzieren, weiß, wovon ich rede. Dass alle Sachen möglichst ein zweites Leben haben sollten, erleichterte es nicht gerade, denn alles wurde fotografiert und in diversen FB-Gruppen sowie unter Freunden verschenkt, statt auf dem Sperrmüll zu landen. Das dauerte …
Fun Fact: Der Ex-Mann schaffte es nicht einmal, seine eigenen Sachen zu entsorgen bzw. mitzunehmen. Aber wofür hat man schließlich ein Ex-Luxusweibchen (s.u.).

Mitte März wurde ich geschieden. Ein gutes Gefühl, Erleichterung nach vielen Monaten Gezicke und unendlich viel Kränkung und Diskreditierung. Wäre es nach dem Ex-Mann gegangen, wäre die finanzielle Verteilung deutlich anders ausgegangen.
Mein Tipp: Ich kann nur jeder Frau raten, sich bei einer Überfall-Aktion, wie ich sie erlebt habe, einen guten Anwalt zu nehmen. Und sich auf keine „Angebote“ einzulassen.
Denn das habe ich gelernt: Wer über zwei Jahrzehnte einem Mann „den Rücken freigehalten“ PLUS Teilzeit gearbeitet PLUS das Kind durch Kindheit und Pubertät gebracht PLUS Haus und Garten in Schuss gehalten hat, bekommt gerne von der gegnerischen Partei die Attribute „faules und arbeitsverweigerndes Luxusweibchen“ angedichtet und wird offensichtlich mit Vorliebe nach Strich und Faden ‚abgewertet‘. Ich kann auf Anfrage gerne den genauen Wortlaut aus den liebevoll zusammengeschriebenen Anwaltsbriefchen hervorholen. Mehr als einmal habe ich mich beim Lesen gefragt, ob der gegnerische Anwalt das alles geglaubt hat, was er verzapft hat.
Nun ja, ich glaube an Karma. 😉 Das erwähnte ich ja bereits öfter.

Und dann ging es Mitte des Jahres auch schon an die Auswahl der mitzunehmenden Möbel, die Bestellung der Küche, eine marginale Anpflanzung im Garten (Hecke als Sichtschutz), bevor ich dann ab Juli voll durchstartete und zusammen mit Freunden Tabula rasa im alten Haus, Garten und Pool machte und im September den Umzug durchzog.
Gartenarbeit im neuen Domizil stand ab dann auf dem Programm, ebenso wie zahlreiche Kleinigkeiten für die neue Wohnung.

Worauf bin ich im Jahr 2024 besonders stolz und was habe ich über mich gelernt?

Ganz klar: Ich bin stolz darauf, dass ich mein Jahr so gut herumgebracht habe, trotz wirklich schrecklicher Momente, die sehr an meiner Fassung und meinem Selbstbewusstsein geknabbert haben.
Mein Motto für 2024 war „Ich mach’ mir die Welt, wie sie mir gefällt – mein 2.0“ und ja, ich glaube, trotz aller Widrigkeiten ist mir das gut gelungen. Auch mithilfe meiner Freundinnen!

Stolz bin ich auch darauf, dass ich meinen neuen Job nicht nach kurzer Zeit hingeworfen habe, weil ich dachte, ich lerne es nie, mit all den neuen Plattformen, Anwendungen etc. klarzukommen, sondern dass ich mich richtig durchgebissen habe. Mich mit dem Mantra „du bist noch jung genug, zu lernen, und du brauchst das Geld“ ins Thema eingearbeitet habe und jetzt auf ein Jahr Copywriting zurückblicken kann. Ein Gebiet, das mir viel Spaß macht und mein Gehirn Woche für Woche fordert und an dem ich wachse.

Mein Learning (und das ist natürlich keine neue Weisheit): Durchhalten lohnt sich immer und ich bin an meinen Aufgaben und ihrer Umsetzung teilweise über mich hinausgewachsen. Bin resilienter geworden (auch wenn ich das Wort mittlerweile hasse).

Meine beste Entscheidung im Jahr 2024

Ob es wirklich die beste Entscheidung war, werde ich ja nie herausfinden, weil ich keine andere Möglichkeit probiert habe, aber vermutlich war es die Entscheidung für die Wohnung, in der ich nun lebe.
Ich hatte nicht viele Optionen: Mangels Geld konnte ich mir keine eigene Wohnung kaufen. Und eine zu mieten, hätte angesichts meiner Einkünfte, die ich Ende letzten Jahres nur vorweisen konnte, einfach gar nicht geklappt.
Für die aktuelle Wohnung wurde mir Mietkauf angeboten und das war tatsächlich das Einzige, was zum damaligen Zeitpunkt infrage kam.
Ich fühle mich hier allerdings pudelwohl, sowohl was die anderen Hausbewohner als auch das naturnahe Umfeld angeht.
Wenn man nur 5 Minuten mit dem Auto zum nächsten Nationalpark und zu zahlreichen Fotomotiven braucht, dann darf man sich nicht beklagen. Auch Geschäfte sind notfalls fußläufig erreichbar, und es ist himmlisch ruhig.

Meine ersten Male im Jahr 2024

  • Im Januar habe ich zum ersten Mal einen echten Copywriting-Text verfasst, noch sehr holprig. Heute ist er mir ein wenig peinlich …
  • Ich wohne zum ersten Mal allein in einer Wohnung.
  • Aus verschiedenen Gründen feierte ich zum ersten Mal in meinem Leben allein mit meinem Sohn Weihnachten.
  • Zum Advent habe ich die Inspiration von Gabi Kremeskötter aufgegriffen und mich für 24 Tage erstmalig an Kreativem Schreiben versucht. Dazu gehörten auch Gedichte wie Haikus, Elfchen etc. Du findest sie hier.
  • Am 27. Dezember startete ich mit dem Blogartikel Gedanken-Austausch – ein Unvollendeter, der das Kreative Schreiben aufgreift. Dort möchte ich in loser Reihenfolge allerlei Gedanken-Gut sammeln, in Worte fassen und zum Austausch anregen.
  • Neben bisher einigen VWAs betreue ich seit Dezember zum ersten Mal eine Bachelor-Arbeit bei ihrer Entstehung. Es geht um deren Rechtschreibung und Grammatik ebenso wie um den Textfluss, den Aufbau etc. Und natürlich dann ganz am Ende auch um eine Plagiatsprüfung.

Für diese Dinge bin ich besonders dankbar

  • für die weitreichende Hilfe und Unterstützung durch Freundinnen, Freunde und Familie und für viele aufmunternde Worte, wenn es gerade richtig Sch… lief
  • für meinen neuen Job als Copywriterin
  • für meine neue Wohnung, die auf dem Papier noch nicht meine ist, sich aber so anfühlt
  • Und für den so super passenden Schlüsselanhänger, der auch mein Herz wieder ein wenig mehr geöffnet hat
Schlüsselanhänger mit Stiefel, Karotte und Schüppe

Das hat mich besonders beeindruckt

Die Scham soll die Seiten wechseln.

(Gisèle Pelicot)

Das lasse ich im Jahr 2024 zurück und nehme es nicht mit

Ja, was lasse ich zurück? Schlechte Gefühle würde ich am liebsten zurücklassen, aber leider muss ich daran noch arbeiten. Es sind einfach noch zu viele Dinge in der Schwebe, die nerven und lästig sind.

Dinge und Menschen, die mir Energie rauben und mich herunterziehen.

Ja sagen, wenn ich mir Nein wünsche.

Mein Jahr in Zahlen

Hier sollten normalerweise die wirtschaftlich relevanten Zahlen meines Blogs und meines Unternehmens stehen, wie ich sie auch im letzten JaRüBli schon aufgeführt habe.

Aber ganz ehrlich: Sie haben mir zwar im letzten Jahr gezeigt, dass mein Blog an Fahrt aufnimmt, aber gleichzeitig erzählen sie mir zu wenig über tatsächliche Erfolge. Das Feedback für meinen Blog erleben mehr über persönliche Kontakte als über Kommentare in den jeweiligen Artikeln (obwohl ich mich darüber SEHR freue!) oder die Anzahl der Lesenden.

Dazu kommt, dass ich meine Schreiberitis auf anderen Gebieten ausgelebt habe, anstatt wie im Vorjahr wöchentlich einen Blogartikel zu verfassen. Die rechteckigen Augen, die mich gegen Abend meist aus dem Spiegel anschauten, empfahlen andere Tätigkeiten, als mich dann noch hinzusetzen und Blogartikel, Insta- und Facebook-Posts zu verfassen und Canva zu quälen.

Ein paar harte Fakten über und von meinem Blog und meinem Business gibt es trotzdem zu berichten:

  • 12 Monatsrückblicke
  • 12-mal 12von12, meine fotografisch festgehaltenen Impressionen des jeweils Zwölften eines Monats
  • 19 weitere Blogartikel zu den unterschiedlichsten Business-Themen
  • Viel nicht quantifizierbarer Spaß am Schreiben und Bloggen
  • Neben dem Copywriting und dem Community-Management habe ich fünf Romane Korrektur gelesen und stehe in den Startlöchern für die nächsten.

Mein Ausblick auf 2025

Das will ich besser oder anders machen

Was würde ich tun, wenn ich nicht scheitern könnte?
Was wäre, wenn ich keine Angst hätte?
Wie würde ich mein Leben gestalten, wenn ich unbegrenzte Ressourcen zur Verfügung hätte?
Wofür würde ich mich entscheiden (oder auch nicht), wenn ich ab heute nur noch ein Jahr zu leben hätte?

Diese Fragen habe ich in den letzten Tagen aus dem Podcast von Franca Cerutti mitgenommen und mir vorgenommen, sie bei der Festlegung und Umsetzung zukünftiger Ziele einzubeziehen. Viel zu oft hemme ich mich selbst durch meinen vermeintlichen „Realismus„. Viel zu oft entscheide ich mich nicht für oder gegen eine Sache, weil ich mir über die Antwort auf die Fragen oben keine Gedanken mache.
Was kann schlimmstenfalls passieren?
Öfter mal die Fragen reflektieren und dann mehr aus dem Bauch als aus dem Kopf entscheiden. Für einen Kopf-gesteuerten Menschen wie mich gar nicht so einfach.

Zeit für Abenteuer

Im Jahr 2025 steht eine große Reise an:
Zum ersten Mal bereise ich das bevölkerungsreichste Land der Erde. Ein wenig mulmig ist mir angesichts der Menschenmassen, die mich vermutlich schon bei der Einreise in Delhi erwarten werden, bin ich doch eher Land- als Stadtmensch. Aber wenn man sich auf Königstiger-Fotosafari begeben will, hat man keine große Auswahl mehr.
Die Reise ist eine geführte Fotoreise in einer Kleingruppe mit den Höhepunkten von Rajasthan wie Taj Mahal, Fort Amber und Palast der Winde, vor allem aber mit langen Aufenthalten in Nationalparks und Bird Sanctuarys. Da kommen wir Fotografen voll auf unsere Kosten …

Zeit für Workation

Wäre ich der Typ für Workation? Sicher nicht, wenn ich keinen anständigen Arbeitsplatz habe und mit dem Laptop auf den Knien in die Tastatur kloppen muss. Aber was wäre, wenn ich ebendiesen hätte? Zum Beispiel in Form eines Wohnmobils mit Tisch und Bank? Würde ich mich auf eine längst fällige Reise zu meinem Sohn und auf dem Weg dorthin einige weitere Schlenker durch die Lande machen, unterwegs arbeiten, fotografieren …? Einen weiteren Urlaub neben der Reise nach Indien werde ich mir nicht leisten können, aber wenn ich Urlaub und Arbeit kombinieren könnte?
Mal darüber grübeln … Und direkt die Fragen oben stellen!

Was geht noch? Ziele und mehr

Bewegung ist das A und O! Das habe ich in meinem recht aktiven Dezember gemerkt. Es hat mir sehr gutgetan, in doppeltem Sinne laufend die Umgebung zu erkunden und den inneren Schweinehund auch bei Minusgraden zu überwinden. Nicht nur der Körper, auch die Seele hat mir zugejubelt.
Mein Hauptziel deswegen: mehr Bewegung, sodass die Health-App am Handy mir stets die Rückmeldung gibt „In diesem Jahr bist du durchschnittlich mehr Schritte gelaufen als im letzten Jahr“.
Wegen meines Versprechens an mich selbst, mehr zu fotografieren, wird sich das Thema hoffentlich aus genau diesem Grunde von selbst erledigen.

Mein Motto für 2025

… sieht im Moment so aus:

„Wo Ruhe einkehrt, beginnt das Leben neu.“

Dazu passt ganz besonders meine aktuelle Kurzgeschichte.

Wie ich mein Motto umsetze? Die Antwort liegt schon im Motto selbst. Alles Weitere dazu steht in den nächsten Tagen in einem eigenen Blogartikel.

Wer schreibt hier?

Porträt Ulrike

Ich bin Ulrike, Wahlwienerin mit deutschem Migrationshintergrund und auf dem Weg in meinen schönsten Lebensabschnitt bzw. schon mittendrin. Als Bloggerin, Texterin, Copywriterin, Korrekturleserin, Community-Managerin und Hobby-Fotografin reise ich gerne, bin aber genauso gerne auch daheim, wo ich es mir immer recht gemütlich mache und mein Leben genieße.