Ja, ich weiß, eigentlich müsste es „eine Bloggerin“ heißen. Aber dann passt es nicht mehr auf die Melodie von Peter Maffay „Ich wollte nie erwachsen sein“. Und die fiel mir bei dem Thema sofort ein.
Ausreden? Kann ich!

Vor einigen Jahren gab mir jemand den Tipp „Schreib doch einen Blog!“. Ich weiß gar nicht mehr, in welchem Zusammenhang das zur Sprache kam.
Meine Reaktion war „Was soll ich denn da schreiben?“, der erste Gedanke, dass das doch eh niemanden interessiert. Blogger:innen waren mir suspekt, ähnlich geht es mir übrigens mit Influencer:innen.

Ich vergaß die Anregung und beschäftigte mich nicht mehr mit dem Thema.
Bis ich vor gut zwei Jahren ein Coaching zum Thema ‚Digitales Marketing‘ begann. Ein Baustein des Coachings war der Bau einer eigenen Website. Das zog ich erfolgreich durch und erstellte mir mit ziemlich viel technischem Support meine kleine Web-Homebase.

Och nö, das mach ich nicht, weil …

Von da an wäre es EIGENTLICH nur ein kleiner Schritt zu einer Erweiterung der Website zu einem Blog gewesen, wären da nicht 1001 Gründe, die mich davon abhielten, meine ersten Artikel zu veröffentlichen:

  • mein Perfektionismus, getarnt als Monkismus (oder umgekehrt):
    Sind meine Inhalte wirklich so gut, dass man sie veröffentlichen kann?
  • die ewige Vergleicherei:
    Nie im Leben kann ich mit anderen Blogger:innen mithalten.
  • die Technik:
    Ganz klar eine Ausrede, denn wer schon eine Website erstellt hat, schafft die Blogartikel auch noch. Irgendwie.
  • der Zeitfaktor:
    Die nächste Ausrede, denn wer Leidenschaft für etwas hat, der hat auch Zeit. Eine Frage der Priorität.
  • die Kommentare, Likes, der Zuspruch
    Werde ich überhaupt gesehen? Bekomme ich Beifall, Anerkennung, mögen die Menschen, was ich schreibe?

Die typische Zauderei halt, während man noch auf den Tritt in den Allerwertesten wartet.

Die Kehrtwendung

Der Wendepunkt kam, als ich durch eine Werbung auf Judiths Sympatexter-Universum aufmerksam wurde und mich an einer Blog-Challenge beteiligte. Plötzlich gab es eine Themenvorgabe und mir fielen so viele Dinge dazu ein, dass es eine wahre Wonne war.
Ich entschied mich für ein ganzes Jahr The Content Society und da war er, der sprichwörtliche Tritt: Ich freute mich jede Woche erneut aufs Schreiben, hatte ich doch immer neue Themen und damit auch einen Grund zum Schreiben. Feedback bekam ich auch, alles super.

Ich blogge weiter, weil …

  • mein Blog meine Stimme ist.
    Ich liebe es mittlerweile, meine Gedanken und Ideen mit der Welt zu teilen, meine Rückblicke zu schreiben und darüber Kontakt mit Menschen zu haben, die ich ewig nicht gesehen oder gehört habe.
  • my blog my castle ist.
    Meine Inhalte sind einzigartig – weil ich es auch bin 😉 –, sie sind wertvoll (zumindest für mich) und ich habe meinen Perfektionismus ein wenig beiseitegeschoben. Und niemand schreibt mir vor, was und wie ich zu schreiben habe.
  • ich stolz auf mein Lernen bin.
    Durch das Bloggen habe ich so viel technischen Kram gelernt, so viele Tools und Apps, so viele Möglichkeiten wie ChatGPT, Bard usw., die ich immer wieder zu allerlei befrage – es wäre doch eine Schande, das jetzt alles brach liegen zu lassen.
  • ich erfahre, dass auch auf einem Blog nichts in Stein gemeißelt ist und ich IMMER alles ändern darf.
  • ich mein Expertinnenwissen schamlos teilen kann. 😂 Wer es nicht lesen will, scrolle bitte weiter.
  • das Bloggen mich persönlich wachsen lässt.
    Das Bloggen hilft mir unglaublich, meine Schreibfähigkeiten zu verbessern und mein Selbstvertrauen zu stärken. Nicht ohne Grund habe ich erst kürzlich einen Job als Copywriterin ergattert. NIE im Leben hätte ich mir das vor zwei Jahren zugetraut.
  • Bloggen für mich Sinn hat.
    Ich leiste Hilfestellung durch mein Wissen, das ich auf dem Blog zur Verfügung stelle, und ich lebe meine kreative Schreibader aus.
  • es SPAß macht.
    Ich kann jederzeit Pause machen, weniger schreiben, mich umerfinden. Nichts muss, alles kann. Perfekt.

So läuft es im Moment

Ich feiere meine Erfolge, bin stolz, dass ich das ganze letzte Jahr richtig Gas gegeben habe.
Seit Januar habe ich einen Job, der mein Gehirnschmalz etwas fordert und bewirkt, dass ich manchmal nicht mehr länger am Laptop sitzen mag. Die Augen und auch der Kopf brüllen mich dann lautlos an, ich möge bitte aufhören.

Daher schreibe ich die Artikel, die ich unbedingt schreiben möchte – die Rückblicke etc. – und trete ansonsten etwas kürzer.
Allerdings habe ich gerade eine Idee für einen Blogartikel „Kehrtwendung 2.0“. Coming very soon!
Es lässt mich eh nicht los, das Bloggen!


Und du so? Schreibst du auch, oder bloggst du schon? Verlinke doch mal deinen Blog in den Kommentaren.
Übrigens: Mit Bilderstellung durch Canva hat mich dieser Artikel 94 Minuten ‚gekostet‘. Was raus will, muss raus!

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