Der Frust muss raus! Nein, eigentlich ist es kein Frust, es ist tonnenschwerer Ärger gepaart mit völligem Unverständnis. Nachdem ‚es‘ mir gerade schon wieder passiert ist, lasse ich es jetzt einfach mal raus.
Die Geschichte einer Klimaanlagen-Installation
Etwa vor sechs Wochen entschied ich mich für den Einbau einer Klimaanlage in meiner Wohnung. (Ist Luxus, aber wenn ich ab mittags vor Hitze nicht mehr klar denken kann, dennoch aber meinen Job zu erfüllen habe, wäge ich ab zwischen Leiden und Luxus.)
Das Klimaunternehmen war recht schnell gefunden, zumal die Nachbarn auch dieses Unternehmen gewählt hatten und ich somit wusste, was mich erwartete.
Dachte ich.
Der erste Termin wurde verschoben, weil das Gerät noch nicht geliefert sei. Ok, die Absage kam früh genug, der neue Termin wurde festgelegt.
Der zweite Termin kam und verstrich. Eine Dreiviertelstunde später kam der Anruf, man würde es leider erst in einer guten Stunde schaffen. Ok, gerade noch akzeptabel.
Der neu angesetzte (dritte) Termin verstrich. Eindreiviertel (!) Stunden später versuchte ich einen Anruf, erfolglos. Der Rückruf vom Unternehmen: Es täte leid, man würde es nicht mehr schaffen, die anderen Baustellen … Man habe alles versucht, aber …
Auf meine Bemerkung, dass für genauso einen Fall der liebe Gott das Telefon erschaffen habe, kam die Auskunft, man habe ja angerufen. Ja, aber erst auf meinen Anruf hin (siehe oben).
Der auf den nächsten Tag angesetzte Termin wurde wahrgenommen.
Leider ging die Geschichte dann noch weiter:
Weil die Wand mit Stahlbeton versetzt ist, kam man mit den Bohrern nicht durch. Es entstand ein Loch, das auch durch das Klimagerät nicht verdeckt wurde. Mitten auf der Wohnzimmerwand. Auf meine Frage, ob das noch gefüllt würde: Ja, man würde mir Spachtelmasse dalassen? WTF?
Das Loch wurde dann tatsächlich mit eben der Spachtelmasse noch gefüllt, und was soll ich sagen, es sieht aus wie gewollt und nicht gekonnt. Zudem waren überall dreckige Fingerspuren auf der weißen Wand.
Auf meine entsprechende Frage hin: Man habe schließlich alles so gut gemacht, wie man es hätte machen können …
Und ob ich denn bitte schon bezahlen könne. Die Rechnung käme dann später, vom Steuerberater. Ja klar!
Tja, die Rechnung habe ich bis zur Veröffentlichung dieses Artikels nicht und das Geld ist dementsprechend auch noch nicht geflossen. Schon weil ich keine Rechnungsnummer habe und mir das ganze Vorgehen suspekt vorkommt.
Spoil: Das gibt keine schöne Bewertung!
Die Geschichte der Deckenleuchten-Installation
Und täglich grüßt das Murmeltier? So ähnlich.
Der Elektriker stammt aus dem näheren Umfeld, ich wollte die Deckenleuchten durch einen Fachmann anbringen lassen, schon wegen der Garantie.
Der Termin wurde wahrgenommen (wenn auch etwas verspätet) und alle Leuchten bis auf eine angebracht. Für die letzte wurde ein neuer Termin gemacht.
Du ahnst es schon: Wer nicht erschien, war der Elektriker.
Nach gut eineinhalb Stunden schickte ich eine Whatsapp, dass ich nun wegmüsse, wann ein neuer Termin möglich wäre. Eine Antwort kam erst am nächsten Tag, ohne Entschuldigung.
Der neue Termin – heute um 17 Uhr– wurde um 17:15 Uhr abgesagt. Man müsse bis 19 Uhr arbeiten.
Einen neuen Termin habe ich bisher nicht. Und die Küchen-Decke hat auch noch keine Leuchte.
Ich stelle mir die Frage:
Ist die Zeit dieser Handwerker wertvoller als meine?
Was denken sie sich, wenn sie über meine Zeit verfügen? Wenn sie mir Zeit stehlen, die für mich unwiederbringlich verloren ist, weil ich sie nicht so verbringen durfte, wie ich es wollte?
Wie können Handwerker davon ausgehen, dass man als Kunde jeden Termin einfach beliebig nach hinten ausdehnen kann, ungeachtet anderer Termine, die man dafür abgesagt hat, oder Arbeit, die man eventuell verrichten muss?
Meine Zeit auf dieser Erde ist nicht unendlich und ich bin nicht bereit, mir mit schöner Regelmäßigkeit aufdrücken zu lassen, wie ich sie zu verbringen habe.
Noch eine kleine Anekdote:
Ich war kürzlich beim Zahnarzt. Dort saß ich natürlich pünktlich im Wartezimmer und wartete. Gut eine halbe Stunde. Dann wurde eine weitere Patientin, die eindeutig nach mir gekommen war, vorgezogen. Weil es bei mir ja länger dauern würde …
Ja, das wusste man vorher und hätte es bei der Terminplanung berücksichtigen können. Das gleiche Spiel: Wer am längeren Hebel sitzt, nutzt es aus, ohne sich über die Nicht-Wertschätzung, die er damit äußert, auch nur die kleinsten Gedanken zu machen.
Denn genau das ist es: Ich wertschätze die Zeit meines Gegenüber nicht.
Und noch ein Bonbon zum Schluss:
Der Klimanlagen-Handwerker kam nach Abschluss der Arbeiten mehrfach zu mir, Hand auf der Brust mit einer angedeuteten Verbeugung und „bedankte“ sich.
Wofür genau?
Für meine Geduld, die mehrfach äußerst auf die Probe gestellt wurde?
Für das Trinkgeld, das ich angesichts eines solchen Ablaufes sicher nicht gegeben habe? Ich vermute, er wollte mich genau daran erinnern. Beweisen kann ich es nicht.
Und du?
Jeder von uns kennt solche Geschichten und mich würde wirklich interessieren, wie du damit umgehst. Ziehst du die Konsequenzen und bist knallhart bei der Bewertung oder auch bei neuen Terminen? Oder bewahrst du die Contenance und lässt alles geduldig über dich ergehen?
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